Die Zahlen sind noch deutlicher als erwartet: Ganze 82 Prozent der Deutschen sprechen sich in einer repräsentativen Umfrage für eine Beibehaltung der 7-prozentigen Mehrwertsteuer in der Gastronomie aus. Diese ist faktisch ja gar keine Ausnahme, sondern eine Normalisierung: Speisen werden damit aktuell stets gleich besteuert, völlig egal, wo sie erworben werden. Auch im europäischen Ausland sind höhere Steuern in der Gastronomie eine Seltenheit.
Vor allem aber wäre eine Erhöhung fatal für die Gastronomen und ihre Angestellten: Betriebsschließungen und -verkleinerungen wären die logischen Folgen einer Wiederherstellung des ursprünglichen, vollen Mehrwertsteuersatzes. Denn hier sind die Zahlen dieser Umfrage ebenso eindeutig: Knapp 60 Prozent der Deutschen sind nicht bereit, infolge einer Steuererhöhung mehr Geld für die Gastronomie auszugeben.
Insofern steht die Bundesregierung unter Zugzwang (und sollte sich zwecks Planungssicherheit auch endlich festlegen): Wenn sie die Erhöhung auf den Ursprungswert durchzieht, werden sich noch mehr Bürger von SPD und FDP abwenden. Denn eines ist den Bürgern klar: Mit einer regierenden AfD, die als einzige Partei konsequent für Entlastungen und Streichungen unnötiger Staatsausgaben steht, gäbe es überhaupt keine Diskussion über einen solchen Schritt.
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