Dass Union und FDP eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten fordern, ist grundsätzlich nicht verkehrt. Glaubwürdig ist es aber überhaupt nicht: 2011 war nicht etwa Rotgrün, sondern die schwarz-gelbe Bundesregierung des Kabinetts Merkel II für den überhasteten Atomausstieg verantwortlich. Vorgeschoben wurde damals ein Deutschland überhaupt nicht betreffender Tsunami in Japan. In Wirklichkeit trieb Schwarzgelb aber die Angst vor den Grünen um. Eine Strategie, die daraufhin bei der baden-württembergischen Landtagswahl bekanntlich krachend gescheitert ist.
Auch bei der neuerlichen erratischen Wende geht es um kurzfristige Wahlerfolge. Die Glaubwürdigkeit ist bei dem Thema jedoch verspielt. Einzig die AfD forderte von Anfang an, den Atomausstieg rückgängig zu machen. Selbstverständlich stehen wir bereit, auf dem parlamentarischen Weg eine Änderung herbeizuführen. Allerdings ist den scheinbürgerlichen Parteien die Verweigerung einer Kooperation mit der AfD bekanntlich wichtiger als das Interesse der Bürger an einer weiterhin zuverlässigen und wieder bezahlbaren Energieversorgung.