In der vergangenen Woche wurde eine 36-jährige Mitarbeiterin des Berliner Bürgeramtes und der 43 Jahre alte Organisator eines Bestechungssystems verhaftet. Die beiden sollen laut Staatsanwaltschaft gewerbsmäßige, bandenmäßige Bestechung und Urkundenfälschung betrieben haben, indem sie Ausländern den „legalen“ Aufenthalt in Berlin gegen Schmiergeld ermöglichten.

Im Beisein von Ermittlern aus dem Bereich der Organisierten Kriminalität wurden am vergangenen Donnerstag vier Wohnungen und Autos sowie das Büro der 36-jährigen Frau, Mitarbeiterin des Berliner Bürgeramtes, durchsucht. In ihrer Wohnung seien 28.000 Euro in bar gepfändet worden. Wie die Polizei Berlin in einer gemeinsamen Presseerklärung mit der Generalstaatsanwaltschaft in Berlin mitteilt, sollen die Verdächtigen in mindestens sieben Fällen arbeitsteilig im Auftrag ausländischer „Kunden“ – laut Justizangaben stammen diese unter anderem aus Pakistan und der Türkei – zunächst Reisepässe manipuliert haben. Auf dieser Grundlage sollen die Bürgeramts-Mitarbeiterin die zuvor gestohlene Blanko-Aufenthaltstitel mit Niederlassungserlaubnissen versehen haben und dafür jeweils 5000 Euro Schmiergeld kassiert haben.

Die Frage, ob die Personen, die durch das kriminelle Handeln einen Aufenthaltstitel erlangt haben, diesen verlieren oder ob hier das sogenannte Rückwirkungsverbot erhalten bleiben, wurde in der Pressemeldung natürlich nicht thematisiert.

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