Bedrohen Clanmitglieder deutsche Richter im Verhandlungssaal, dann wird dies meist achselzuckend, wie eine unvermeidliche Naturgewalt, hingenommen. Wenn jedoch – wie jetzt im Freiburger Gruppenvergewaltigungs-Prozess – anonyme Drohungen von deutschen Bürgern eingehen, die auf die Richter wegen befürchteter Freisprüche, zu milder Jugendstrafrecht-Anwendung oder Kuschel-Urteilen Druck ausüben, dann ist dies für deutsche Medien plötzlich ein Riesenskandal, ein Fanal für den Rechtsstaat, ein „trauriger Trend“.

Natürlich ist es in allen Fällen verabscheuungswürdig, kriminell und inakzeptabel, wenn Richter (vor allem auch als Privatpersonen, teilweise samt ihren Familien) Ziel von Drohungen und Beleidigungen werden – und es gehört zur ureigensten hoheitlichen Selbstbehauptung des Staats, hier mit aller Härte gegenzusteuern. Und doch gibt es in der Wahrnehmung und Ahndung gewaltige Unterschiede – je nachdem, ob die Drohenden kriminellen orientalischen Großfamilien angehören – oder deutsche Landsleute sind.

Dass unter den erwartbaren, menschennatürlichen überschäumenden öffentlichen Reaktionen auf solche Skandalurteile und -entscheidungen natürlich auch rechtswidrige und verwerfliche sind, wie etwa Drohungen gegen Richter, ist zwar bedauerlich – aber eben auch nicht wirklich verwunderlich. Es gibt jede Menge einfacher gestrickte Menschen, die ihren Unmut nur auf primitive Weise kanalisieren können – und so etwas kommt dabei heraus. Und in diesem Kontext sind auch die anonymen Schreiben an die Freiburger Gerichte zu sehen. Befunden wird hierbei über die Schuld der 11 Täter (die meisten von ihnen Flüchtlinge) wegen Gruppenvergewaltigung einer 18-jährigen vor einer Freiburger Discothek.

Der Fall hat die Emotionen hochgepeitscht, stellt er doch einen besonders dreisten und perversen Fall von Asyl-und Gastrechtmißbrauch durch sogenannte „Schutzsuchende“ dar, die nie und nimmer hätten nach Deutschland gelangen dürfen. Gerade in Freiburg, wo die Bevölkerung seit dem Mord an Maria Ladenburger durch einen schwerkriminellen Flüchtling seit drei Jahren tief gespalten ist, war der anlaufende Prozess gegen die 11 Beschuldigten im Alter zwischen 18 und 30 Jahren von Anfang an hochaufgeladen; nicht nur die Justizvertreter, auch Verteidiger wurden beleidigt und bedroht.

Jede Bedrohung eines unabhängigen Richters, ob durch Kriminelle oder anonyme Biedermänner, ist ein No-Go und gehört hart bestraft. Doch im einen Fall stellt die Drohung eine Provokation des Rechtsstaats dar – im anderen Fall mahnt es eher sein Funktionieren an. Die Politik in Deutschland hat selbst das Klima geschaffen, das zunehmend auch öffentliche Amtspersonen und Richter Gefahren aussetzt, weil immer mehr Menschen Wut und Ohnmacht verspüren.

https://m.focus.de/…/trauriger-trend-drohungen-gegen-justiz…

https://www.journalistenwatch.com

https://www.rtl.de/…/gruppenvergewaltigung-in-freiburg-rich…