Die Polizeiaffäre dürfte sein politischer Todesstoß gewesen sein, letztlich musste er sich dem Druck seiner Partei beugen: Innenminister und Kretschmann-Vize Thomas Strobl wird nicht erneut für den Landesvorsitz der CDU Baden-Württemberg antreten.
Es gibt bislang nur einen Bewerber für die Nachfolge: CDU-Fraktionschef Manuel Hagel, der auch nächster Ministerpräsident werden möchte. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Partei unter dessen Führung eine Wende zurück zu mehr Bürgernähe und Bürgerlichkeit hinlegt, ist jedoch höchst gering.
Der noch relativ unbekannte Hagel tritt im Landtag nämlich seit seiner Wahl an die Fraktionsspitze als Demagoge auf: So hatte er einst einen Ordnungsruf für die Aussage erhalten, die AfD sei eine „Partei von Antisemiten, Nazis und Rassisten“. Grund war übrigens ein Antrag der FDP gegen verpflichtendes Gendern gewesen. Die Aussage sollte unterstreichen, wieso die CDU nicht für diesen stimmen könne, um eine Mehrheit zusammen mit der AfD zu riskieren. In Wirklichkeit lag das eigene Stimmverhalten natürlich ausschließlich an der Regierungskoalition mit den Grünen. Mit der Grundsteuersenkung in Thüringen durch AfD, CDU und FDP hat Hagel nämlich erstaunlicherweise kein Problem.
Insofern ist die Glaubwürdigkeit Manuel Hagels mehr als angekratzt. Dass er nun aus Opportunismus eine migrationspolitische Wende um 180 Grad fordert, obwohl er vor wenigen Jahren noch Merkels „Wir schaffen das“ unterstützt hatte, macht es mit Sicherheit nicht besser. Die AfD freut sich insofern bereits auf die kommende Landtagswahl. Denn die Amtszeit Manuel Hagels könnte eine sehr kurze werden, falls sich weiter herumspricht, dass einzig die AfD eine Option für bürgerliche Wähler ist.
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