Innenministerin Nancy Faeser wird nach dem Entlassungsskandal nun von verschiedener Seite zum Rücktritt aufgefordert. Der Hintergrund ist die Degradierung des Spitzenbeamten Arne Schönbohm, nachdem Regierungs-Hofnarr Jan Böhmermann haltlose Unterstellungen über angebliche Russland-Verbindungen in die Welt gesetzt hatte. In Wirklichkeit ging es vermutlich ohnehin darum, dass Schönbohm der Ministerin politisch nicht gepasst hatte.
Nach einem erfolglosen Disziplinarverfahren setzte Faeser dann auch noch den Geheimdienst auf Schönbohm an, obwohl dieser längst zweifelsfrei entlastet war. Bis heute lässt die Innenministerin, die Ministerpräsidentin von Hessen werden möchte, jegliche Einsicht und auch die Bereitschaft vermissen, im Ausschuss Rede und Antwort zu stehen.
Natürlich hat Faeser deswegen zurückzutreten. Allerdings hätte sie gar nicht erst dieses Amt bekleiden dürfen. Es handelt sich nämlich um eine Politikerin, die Artikel in Zeitschriften erwiesenermaßen linksextremer Organisationen veröffentlicht hatte und deren „Antifa“-Nähe stets offensichtlich war.
Für Cum-ex-Skandalkanzler Scholz, der allen Ernstes anderen Politikern vorwirft, sich an viel weiter zurückliegende Geschehnisse nicht erinnern zu können, gilt selbstverständlich auch, dass dieser gar nicht erst ins Amt hätte kommen dürfen. Das Ergebnis der Bundestagswahl machte dies jedoch möglich. Insofern sollten sich alle Wähler genau überlegen, ob die Ampelparteien und die personell ähnlich fragwürdig aufgestellten Unionsparteien noch einmal in höchste Regierungsämter kommen sollten.