Die um Jahre verspätete Einsicht der Landesregierung, dass die Pandemie vorüber sei, kann in ihrer Absurdität nur ein Politiker übertreffen: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bezeichnet die monatelangen Schulschließungen nun als einen Fehler. Zur Erinnerung: Lauterbach war in der letzten Legislaturperiode zwar kein Gesundheitsminister, aber sehr wohl Mitglied einer Regierungsfraktion. Die Maßnahmen der Bundesregierung waren ihm damals nie scharf genug.

Klar ist: Millionen Schüler haben unter dem Bildungslockdown bekanntlich gelitten und wurden oft weit zurückgeworfen. Hier war nie auch nur ansatzweise eine Verhältnismäßigkeit gegeben. Wenn Lauterbach nun behauptet, dies habe an den Wissenschaftlern gelegen, die die Bundesregierung beraten hätten, ist das völlig unglaubwürdig. Schließlich war es doch der heutige Minister selbst, der sich schon damals regelmäßig als Experte inszenierte.
Es gab ohnehin ebenfalls viele Wissenschaftler, die die Schulschließungen scharf kritisiert haben. Auf diese rationalen Stimmen hatte die AfD gehört und sich in öffentlichen Debatten und den Parlamenten dementsprechend stets gegen solche Maßnahmen positioniert.