Es ist ein Trauerspiel: Umfassende Vollsperrungen etlicher Streckenabschnitte erwarten Bahnpendler in den kommenden Monaten rund um Stuttgart. Dabei wären diese auf einigen teilweise viergleisigen Strecken bei langfristigerer Vorbereitung gar nicht nötig gewesen. Und das ist nicht alles: Die Bahn kündigt diese Bauarbeiten zwecks Installation des Zugleitsystems ETCS gerade einmal gut einen Monat im Vorhinein an.
Klar ist: Gute Vorbereitung ist anders und die Pendler gehören entschädigt. Die Empörung der Regierungsvertreter von Grünen und CDU ist allerdings wenig glaubwürdig. Man hat es nämlich schlichtweg verabsäumt, klare Fristenregelungen zu solchen Arbeiten gesetzlich oder vertraglich zu verankern. Die Gesamtsituation um Stuttgart 21 hat generell das Potential, sich zu einem schwäbischen BER zu entwickeln. Der Kursschwenk von Verkehrsminister Hermann bezüglich des nun doch nicht mehr beabsichtigten Fortbestandes eines Ergänzungs-Kopfbahnhofs spricht hier für sich. Die AfD-Fraktion wird auch in Zukunft im Sinne der Steuerzahler und Pendler den Finger in die Wunde legen.