Zu Unrecht wurde die 7-Tage-Inzidenz lange Zeit zum hauptsächlichen Indikator für die Ernsthaftigkeit der Coronalage erklärt. Die AfD hat dies stets für widersinnig erklärt, schließlich sagen positive Tests weder etwas über die tatsächliche Verbreitung des Virus noch über die jeweilige gesundheitliche Situation der positiv Getesteten aus. Auch die Todeszahlen sind in diesem Kontext wenig aussagekräftig.
Für die Beurteilung der gesundheitlichen Bedrohung ist vielmehr vor allem die Auslastung der Intensivbetten entscheidend. An dieser ist am ehesten das Ausmaß erkennbar, in dem unser Land tatsächlich unter der Pandemie leidet.
Dass sich diese Erkenntnis nun plötzlich bis in die Landesregierung und Bundesregierung hinein herumspricht, ist positiv zu bewerten und auch auf den politischen Druck der AfD zurückzuführen. Natürlich hat es allerdings viel zu lange gedauert, wenn man die sozialen und wirtschaftlichen Folgen und die damit einhergehende Verschuldung bedenkt.
Eine Rückkehr zum Lockdown darf es jedenfalls auch bei stärker steigenden Inzidenzen nicht geben, da mittlerweile für alle Bürger die Möglichkeit zur Impfung besteht. Hier sollte natürlich jeder eine individuelle Risikobewertung treffen können und politischer Druck ist abzulehnen. Weiterhin muss die Intensivbettenauslastung regelmäßig von einer unabhängigen Kommission überprüft werden, zumal einige Berichte in den letzten Monaten und der Vergleich mit dem Ausland Unregelmäßigkeiten offenbaren.