Genau dort, wo flächendeckende Grenzkontrollen mit Abweisungen logistisch gut umsetzbar sind, werden sie auf politische Anweisung hin nicht durchgeführt: An den deutschen Flughäfen finden bei Maschinen, die aus dem Schengenraum ankommen, fast nie Ausweis- und Passkontrollen statt.
Dennoch wurden bei den wenigen Kontrollen, beispielsweise beim Verlassen der Flughäfen, alleine im Mai 977 unerlaubte Grenzübertritte festgestellt. Die Dunkelziffer dürfte ein Vielfaches dieser Zahl sein. Auch Heiko Teggartz, Vorstandsmitglied der Deutschen Polizeigewerkschaft, spricht von „einem Anstieg der Sekundärmigration über die Flughäfen“.
Diese nicht nachvollziehbare Sonderstellung der Flughäfen bei Grenzkontrollen hat die AfD über einen Antrag ihres Bundestagsabgeordneten Gottfried Curio aufgedeckt. Klar ist auch, dass wir für eine Beendigung dieser Praxis und systematische Kontrollen an den Flughäfen stehen – zumindest bis zu einer wirkungsvollen Abriegelung der EU-Außengrenzen. Dass ausgerechnet die leicht kontrollierbaren Flughäfen momentan als Einfallstor dienen, ist dementsprechend ein Staatsversagen erster Güte. Ebenfalls lässt es die lückenhaften Kontrollen an den Staatsgrenzen erst recht wie Symbolpolitik erscheinen.
