Stuttgart – Während für viele im Land durch und seit dem Corona-Ausbruch nichts mehr ist wie früher, Zukunftsängste und Nöte das Zusammenleben dominieren und die Zuversicht vieler Menschen trüben, gibt es hierzulande Prozesse, die sich wohl nie ändern werden: Die Normalität ist in der deutschen Asyl- und Flüchtlingspolitik (sofern diese überhaupt je unterbrochen war) wieder zurückgekehrt: Im baden-württembergischen Kirchberg an der Murr ziehen nun wieder Asylbewerber ein. Auch das übliche AfD-Bashing vor Ort darf nicht fehlen.

Die Gemeinschaftsunterkunft in Kirchberg war seit letztem Herbst verwaist, weil es damals einen angeblich rechtsextrem motivierten Brandanschlag auf die Einrichtung gab. Auch wenn es keine Beweise dafür gibt, zeigte sich – nach inzwischen bundesweiter Sitte der gesellschaftsfähigen Vorverurteilung das örtliche Bündnis „Zusammen gegen Rechts im Rems-Murr“ schon kurz nach dem Vorfall überzeugt, der Anschlag sei letztlich von der AfD zu verantworten, da es ein „Wechselverhältnis von rechtem Terror und der rassistischen AfD-Propaganda“ gäbe. Aktivisten sprachen von „geistiger Brandstiftung“ in Kirchberg.

Es ist dieselbe perfide Masche, mit der aktuell Corona-Demonstranten pauschal zu Rechtspopulisten, Rechtsextremen und letztlich Sympathisanten oder gar Komplizen von Mordanschlägen gemünzt werden. Das in Kirchberg zudem, wie die „Stuttgarter Nachrichten“ berichten, „ein Bundestagsabgeordneter und der ehemalige baden-württembergische Schatzmeister der rechten Alternative für Deutschland“ wohnen, soll wohl für einen Indizienbeweis genügen.

Nach pandemiebedingter Unterbrechung wird nun also die Gemeinschaftseinrichtung neu belegt, laut Landratsamt mit 28 Einzelpersonen, die der Rems-Murr-Kreis aus den Landeserstaufnahmeeinrichtungen zugewiesen bekommen hat. Die Belegung des Standorts erfolgt der Zeitung zufolge „im Rahmen des auf die aktuelle Lage rund um Corona angepassten Konzepts des Kreises“, welches eine „möglichst dünne Belegung“ vorsieht.

Geradezu schwärmerisch äußert sich der Kirchberger Bürgermeister zum Zusammenleben von „Geflüchteten“ und Einheimischen in der Vergangenheit. Dieses sei exzellent; in der Unterkunft seien überwiegend Familien untergebracht gewesen, um die sich etliche sehr aktive Ehrenamtliche gekümmert hätten. „Was jetzt auf uns zukommt, ist aber neu, nun sollen überwiegend junge Männer aus der Türkei und Afrika einziehen“, so der Bürgermeister.

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