Während sich die pflichtschuldig-konformistischen Deutschen brav im Lockdown zusammenkauern und davon ausgehen, ein Staat mit nie versiegenden Finanzquellen würde notfalls einen beliebig langen Lockdown schultern können, werfen die Folgen der volkswirtschaftlichen Katastrophe ihre Schatten voraus. Ganz allmählich werden die Deutschen nach und nach kapieren, dass sie selbst die Zeche für einen gesundheitspolitischen Fehlalarm galaktischen Ausmaßes tragen dürfen.
Eine erste Folge des politischen Wahnwitzes im Namen der Pandemie, die nicht nur die tragischen Fälle der von Arbeitslosigkeit und Existenzvernichtung heimgesuchten Deutschen betrifft, sondern die gesamte Bevölkerung, ist die bereits für 2021 anstehende Verteuerung der Krankenversicherungsbeiträge. Denn die gesetzlichen Krankenversicherungen schreiben ein Riesen-Minus: Im dritten Quartal betrug das „Monsterdefizit“ schon mehr als drei Milliarden Euro, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) unter Berufung auf Kassenverbände berichtet.
Die Unterdeckung ist demnach fast sechzehn Mal so groß ausgefallen wie noch im Vergleichszeitraum 2019. Mit minus 1,4 Milliarden Euro schnitten die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) am schlechtesten ab, gefolgt von den Ersatzkassen mit minus 1,2 Milliarden Euro. Die Krankenkassen hatten im ersten Halbjahr noch einen Überschuss von fast 1,3 Milliarden Euro erzielt. Die Versicherungen begründeten diesen eigentlich erstaunlichen Effekt damit, dass während des ersten Lockdowns in der Corona-Pandemie teure Operationen verschoben worden seien und weniger Patienten von sich aus medizinische Einrichtungen aufgesucht hätten; mit wie vielen nicht gezählten Toten diese „Entlastung“ erkauft wurde, bleibt ungenannt.
Als dann nach dem Ende des ersten Lockdowns, im Sommer, zumindest phasenweise (und zum Missfallen des Corona-Regimes vom Schlage Merkel/Söder/Spahn) eine „Normalisierung bei Behandlungen und Operationen“ einsetzte und es zu „Nachholeffekten“ kam, wie der Vorsitzende des AOK-Bundesverbands Martin Litsch formuliert, gingen die Ausgaben wieder durch die Decke.
Noch seien die längerfristigen Kosteneffekte der Pandemie ungewiss. „Klar ist aber, dass wir in diesem Jahr mit einem Minus abschließen werden und dass das dicke Ende für die gesetzliche Krankenversicherung erst noch kommt„, so Litsch zur FAZ. An der wachsenden Unterfinanzierung sei auch „die finanzielle Wucht der Spahn’schen Gesetze“ schuld, sagte der Verbandsvorsitzende mit Verweis auf den CDU-Bundesgesundheitsminister. Um das Defizit auszugleichen, würden vor der Bundestagswahl „die Rücklagen der Kassen verfeuert“.
So wird – und selbst diese Zahlen dürften optimistisch sein – einem Minus im Gesundheitswesen von 16 Milliarden Euro im kommenden Jahr sogar eines von mindestens 17 Milliarden Euro im Jahr 2022 folgen – weit mehr, als die Kassenrücklagen hergeben. Zwangsläufig wird es zu riesigen Beitragserhöhungen in einer nie gekannten Größenordnung kommen – die umso höher ausfällt, als eine noch gar nicht absehbare Zahl an zusätzlichen Arbeitslosen dazu führen wird, dass sich die Lasten auf immer weniger Schultern verteilen