Schnelles Internet ist ein echter Standortfaktor: Während sich die Lücken bei von Privathaushalten als ausreichend schnell empfundenen Verbindungen zumindest langsam schließen und im Notfall immerhin Satellitenalternativen bereitstehen, sieht die Lage für die Wirtschaft deutlich schlechter aus.
Von vielen Industriebetrieben werden nämlich zunehmend noch schnellere Geschwindigkeiten benötigt, die nur per Glasfaser erreicht werden können. Diesbezüglich ist die Lage ausgerechnet im ländlich geprägten Mittelstandsland Baden-Württemberg desaströs: Dem Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) zufolge liegt der Südwesten bei der Glasfaserversorgung auf dem letzten Platz aller 16 deutschen Bundesländer. Lediglich 13 Prozent der Haushalte und Unternehmen hätten 2024 einen direkten Anschluss gehabt, bei 29 Prozent sei zumindest in der Straße ein Kabel. Der bundesweite Durchschnitt lag hingegen bei 23 bzw. 43 Prozent.
Aufgrund der unterschiedlichen Definitionen und technischen Gegebenheiten ist ein internationaler Vergleich schwierig. Bezeichnend ist allerdings die Tatsache, dass der Anteil der Glasfaseranschlüsse an allen Breitbandverbindungen innerhalb der OECD (und auch innerhalb der EU) in nur 3 Staaten niedriger als in Deutschland (12 %) ist und auch Schwellenländer wie Rumänien (84 Prozent), Bulgarien, Peru oder Brasilien viel weiter sind.
Fest steht: Wenn nicht zumindest in der Straße Glasfaser vorhanden ist, ist ein Anschluss für kleine und mittelständische Unternehmen nicht finanzierbar. Daher müssen sich diese Zahlen schneller als bislang ändern. Die AfD steht auch in Fragen der Infrastruktur für Zukunftssicherheit. Statt Steuergeld für ideologische Projekte zu verschwenden, sollte es daher lieber in die Wettbewerbsfähigkeit des Landes investiert werden.
