Stuttgart. Fraktionschef Bernd Gögel MdL hat den Corona-Maßnahmeplan von Angela Merkel (CDU) als überzogen, undurchdacht und finanziell untragbar kritisiert. „Überzogen sind die Maßnahmen vor allem, weil hier ganze Branchen für etwas zur Mitverantwortung gezogen werden, wofür sie nichts können. So gibt es bislang weltweit keinen belegbaren Ansteckungsfall in einem Kino. Undurchdacht sind die Maßnahmen, weil sie bar jeder Logik logistische Unterschiede unterstellen, wo keine sind. Wieso sollen Kosmetikstudios schließen, in denen eine Kosmetikerin einen Kunden bedient, Friseursalons dagegen öffnen, wo mehrere Kunden und Friseure in einem Raum sind? Wieso können Bundesligaspiele stattfinden, Kreisligaspiele dagegen nicht? Und finanziell untragbar sind sie, weil nicht nur die Schadenersatzklagen der Gewerbetreibenden, wie unser durch Prof. Vosgerau erstelltes Rechtsgutachten bewies, unabschätzbare Belastungen nach sich ziehen werden, sondern auch die aktuelle Kostenbeihilfe von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier, die betroffenen Firmen 75 Prozent der Monatsumsätze erstatten wollen.“
Für Gögel ist der Plan bestenfalls aktionistisch, schlimmstenfalls existenzvernichtend in Größenordnungen. „Selbst das KBV-Positionspapier setzt ‚auf Gebote anstelle von Verboten, auf Eigenverantwortung anstelle von Bevormundung‘. Die Ärzte erkennen völlig richtig: ‚Sobald sich Verordnungen als widersprüchlich, unlogisch und damit für den Einzelnen als nicht nachvollziehbar darstellen oder von Gerichten außer Kraft gesetzt werden, entsteht ein Akzeptanz- und Glaubwürdigkeitsproblem.‘ Dieses Problem wird in den nächsten Tagen exponentiell zunehmen. Unsere Politiker verhalten sich uneinsichtig und arrogant, drohen, mahnen und tadeln. Ein Verhalten, das für demokratisch legitimierte Volksvertreter peinlich und unangemessen ist. Die Klagen, die der DEHOGA-Landesverband bereits angekündigt hat, sind erwartbar und finden unsere Unterstützung. Der Lockdown der Gastronomiebranche löst das Problem nicht, sondern verlagert es in Privatwohnungen. Die gute alte Kellerbar wird fröhliche Urständ‘ feiern. Das muss sie sogar, werden doch auch alle Veranstaltungen untersagt, ‚die der Unterhaltung dienen‘“.
Daneben verweist Gögel darauf, dass Verblendung, Hybris und das berauschende Gefühl gesteigerter Macht seit geraumer Schatten auf das Licht der Vernunft werfen. „Demokratische Gewaltenteilung, Unveräußerlichkeit der Grundrechte – das alles scheint ein alter Hut zu sein. Ständig werden neue Maßnahmen verhängt, nur, damit die Politik sagen kann, sie hätte etwas gemacht. Das trifft vor allem auf die sogenannte Alltagsmaske, die ‚Mund-Nase-Bedeckung‘ zu, die gar unter freiem Himmel getragen werden soll. Muss es nicht zu denken geben, dass in Spanien die Infektionszahlen um ein Vielfaches höher sind als in Deutschland – obwohl dort Mitte August eine ungleich strengere Maskenpflicht herrscht? Eine Korrelation zwischen dem Einsatz von Stoffmasken und der epidemiologischen Aktivität des Virus scheint es nicht zu geben, für Heidelberg wurde die Anordnung gestern glücklicherweise gekippt. Die AfD fordert eine Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung anstatt den notorischen Rechtsbruch durch Ausrufung einer ‚Gesundheitsnotlage‘ zu bemänteln, die die Bürger entmündigt und zu einem Dasein als freudlose Corona-Sklaven zwingt.“