Die Luft um Landesinnenminister und Kretschmann-Stellvertreter Thomas Strobl (CDU) wird dünner: Mittlerweile fordern alle Oppositionsfraktionen seinen Rücktritt – für die AfD-Fraktion hatte Innenausschuss-Mitglied Hans-Jürgen Goßner MdL bereits vor Tagen diesen Schritt verlangt.
Der Grund ist Strobls Verhalten im Falle eines Belästigungsvorwurfs gegen einen hohen Landespolizisten. Der Staatsanwaltschaft wurden Steine in den Weg gelegt, wohingegen das Ministerium ein Schreiben des Anwalts des Beschuldigten an die Presse durchstach.
Dass der Minister nun lediglich einen „Fehler […] in der Kommunikation“ sieht, ist ein Armutszeugnis. Einsicht geht anders. Stattdessen sollte sich Strobl lieber ein Beispiel an Bundesfamilienministerin Spiegel nehmen, die kürzlich wegen ähnlich drastischer Verfehlungen ihren Rücktritt erklärt hat. Leider war dafür Druck ihrer eigenen Partei nötig – dementsprechend ist jetzt auch die CDU Baden-Württemberg gefragt.
So oder so wird die AfD-Landtagsfraktion jedoch nicht zur Tagesordnung übergehen und im Landtag immer maximale Transparenz und rechtsstaatliches Handeln verlangen – unabhängig von der Personalie Strobl.