Es grenzt an Etikettenschwindel: Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat einmal mehr eine Pressekonferenz genutzt, um mit landesväterlichem Tonfall gefährliche ökosozialistische Thesen zu vertreten.
Diesmal ging es um die Kernkraft, deren Abschaltung mitten im Winter natürlich ein energiepolitisches Debakel wäre. Mittlerweile sehen das sogar Teile von CDU und FDP ein, nachdem jahrelang ausschließlich die AfD die Beibehaltung bzw. einen Ausbau dieser Technologie gefordert hatte.
Kretschmann verstieg sich in der Pressekonferenz allen Ernstes zu der Aussage, man habe „eine Gasmangellage und erstmal keine Strommangellage.“ Weiterhin dozierte der Ministerpräsident altklug, Kernkraftwerke würden „bekanntlich Strom, kein Gas“ produzieren.
Die Bürger wissen das natürlich. Allerdings geht es auch um steigende Strompreise und möglicherweise darum, im Winter teilweise elektrisch heizen zu müssen. Und schließlich geht es auch um die desaströse Energiewende, deren Motor insbesondere die Grünen waren. Nur durch diese gibt es die Problematik des Flatterstroms, der Gaskraftwerke erforderlich gemacht hat. Eine Beibehaltung der Kernkraft würde zumindest die Situation und damit die Preise entspannen. Für die AfD-Fraktion ist klar: Es wäre mehr als fahrlässig, diese Chance verstreichen zu lassen.